Usability-Testessen: Wenn digitale Produktentwicklung auf echte Menschen trifft

Pizza, Prototypen und Perspektiven beim zweiten Usability-Testessen im Ă–GB-Verlag

Wie verständlich ist ein Formular? Wie intuitiv funktioniert eine neue App? Und was passiert, wenn man die Menschen, die letztendlich auch tagtäglich mit diesen Tools und Services arbeiten sollen, mitreden lässt? 

Diesen Fragen sind wir im ÖGB Verlag am 23. April auf den Grund gegangen – und zwar im Rahmen unseres zweiten Usability-Testessens. Gemeinsam mit Empatic haben wir Produktentwickler:innen die Chance gegeben, ihre Produkte und Services einem Reality-Check zu unterziehen – praxisnah, persönlich und mit viel wertvollem Feedback. 

Was ist ein Usability-Testessen – und warum machen wir das? 

„Do you dare to put your products to the test?“ – So beginnt die Einladung zum Usability Testessen. Und ja, wir trauen uns. Denn: Nur wer mit echten Nutzer:innen testet – nicht bloĂź mit Kolleg:innen oder Freund:innen – erfährt, ob eine Idee tatsächlich ĂĽberzeugt. Die Wahrheit kommt ohnehin ans Licht, und besser frĂĽher als später. 

Ein gutes Produkt erkennt man daran, dass es verstanden, genutzt und geschätzt wird. Viele scheitern nicht an mangelnder Funktion, sondern an zu viel Komplexität, fehlender Relevanz oder schlicht daran, dass man nicht weiĂź, wie man es benutzt. Wer nicht testet, riskiert, dass Nutzer:innen abspringen. Wer testet, gewinnt Erkenntnisse, spart Zeit, Geld – und Nerven. 

Die Idee: 
In entspannter Atmosphäre treffen Entwickler:innen, UX-Expert:innen und Produktverantwortliche auf echte Nutzer:innen – also auf Menschen, die die Produkte im Alltag anwenden oder anwenden sollen. 

Das Prinzip: 
Speed-Dating – aber mit Apps, Tools und Prototypen. 

Konkret hieß das für uns an diesem Abend: 
• 7 Teststationen, jeweils betreut von einem Produktteam oder Unternehmen
• 7 freiwillige Tester:innen, die sich unvoreingenommen ans Ausprobieren machen
• 12 Minuten pro Station, um ein Produkt zu testen und ehrliches Feedback zu geben
• 1 Ziel: Gemeinsam herausfinden, was gut läuft – und wo’s hakt

Was wurde getestet? 

Mit dabei waren unter anderem die GPA, die ihren All-In-Rechner testete, und die younion, die ihre eigene Website auf Herz und Nieren prüfte. Der ÖGB Verlag brachte die AK-Aktuell der Arbeiterkammer ins Spiel, außerdem wurde die gemeinsame Plattform kollektivvertrag.at von ÖGB und Gewerkschaften getestet. Ergänzt wurde das Setup durch weitere Unternehmen und Teams, die ihre Produkte dem Reality-Check stellten. 

So wurde das Testessen zu einem vielfältigen Erfahrungsaustausch – praxisnah, offen und mit Blick auf echte Nutzer:innenbedürfnisse. 

Warum uns das Format überzeugt hat 

Der Ă–GB Verlag entwickelt digitale Services fĂĽr Betriebsräte, Gewerkschaften und Arbeitnehmer:innen. Das bedeutet: Unsere Produkte mĂĽssen nicht nur technisch funktionieren, sondern auch im hektischen Arbeitsalltag verständlich, zugänglich und praxisnah sein. 

Deshalb war es uns besonders wichtig, dass beim Testessen folgende Dinge im Vordergrund standen: 

đź§  Intuition – Versteht man auf Anhieb, worum es geht? 

👆 Benutzbarkeit – Kann man das Tool auch ohne Anleitung nutzen? 

đź§© Relevanz – Ist das Angebot ĂĽberhaupt hilfreich fĂĽr den Arbeitsalltag? 

📣 Feedbackkultur – Wie können wir als Verlag besser zuhören – und besser reagieren? 

Denn ein „funktionierendes“ Produkt ist noch lange kein gutes Produkt. Erst wenn Nutzer:innen mitdenken, mitreden und mitgestalten dĂĽrfen, entsteht echte Qualität. 

Erkenntnisse aus erster Hand 

Natürlich haben wir beim Testessen nicht nur Feedback bekommen – wir haben auch viel gelernt. Hier ein paar zentrale Learnings aus den Testrunden: 

• Selbsterklärend ist keine Selbstverständlichkeit. Was für Entwickler:innen logisch erscheint, ist für Außenstehende oft verwirrend. 
• Formulierungen sind entscheidend. Schon ein einzelnes Wort kann darüber entscheiden, ob etwas als einladend oder abschreckend empfunden wird. 
• Fehlerfreundlichkeit zählt. Gute Usability heißt auch: Ich darf mich irren, ohne dass gleich alles zusammenbricht. 
• Digitalisierung braucht Dialog. Wer nur für die Zielgruppe entwickelt, aber nicht mit ihr, verschenkt wertvolles Potenzial. 

Pizza, Gespräche – und die Gewissheit: Das war nicht das letzte Mal 

Nach dem Testen wurde es gemĂĽtlich. Bei Pizza, Getränken und regen Gesprächen wurde weiter diskutiert, reflektiert und gelacht.  

Denn Usability braucht nicht nur Know-how – sondern auch Begegnung. 

Ein großes Dankeschön geht an unsere engagierten Tester:innen, an die beteiligten Projektteams – und natürlich an Empatic für die tolle Moderation und Organisation. 

Unser Fazit: Wir bleiben dran 

Usability-Tests sind fĂĽr uns mehr als ein einmaliges Feedback-Format. Sie sind ein fester Bestandteil unseres Entwicklungsprozesses – und das aus gutem Grund. 

Denn jedes Feedback aus der Praxis zeigt uns, wo wir stehen – und wohin wir gehen sollten. Die RĂĽckmeldungen, die wir durch das Testessen erhalten, sind zu wertvoll, um sie nur einmal im Jahr einzuholen. 

Für uns gilt: Nur wer testet, kann auch besser werden. Deshalb bleiben wir dran. Denn wer zuhört, entwickelt besser. Und wer besser entwickelt, schafft mehr Gerechtigkeit – auch im digitalen Raum. 

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