Bruno-Kreisky-Preis: Auszeichnung für Engagement und Relevanz

Preisverleihung am 7. Mai 2025

(C)Andreas Wenzel
(C)Andreas Wenzel

Der Wiener Journalist Johannes Greß wurde mit dem Sonderpreis „Arbeitswelten – Bildungswelten“ ausgezeichnet. Sein Buch Ausbeutung auf Bestellung widmet sich den Schattenseiten der österreichischen Arbeitswelt und bietet eine eindringliche Analyse moderner Arbeitsrealitäten in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Gegenwart.

Die feierliche Preisverleihung fand am 7. Mai 2025 im Bruno-Kreisky-Forum in Wien statt. In ihrer Laudatio hob Sabine Kroissenbrunner hervor, wie Greß‘ Werk die unsichtbaren Arbeitsrealitäten der Plattformökonomie sichtbar macht. Sie betonte, dass Greß mit seinem Buch einen wichtigen Beitrag zur politischen Aufklärung leistet, indem er die prekären Bedingungen digitaler Arbeitsverhältnisse kritisch beleuchtet. Kroissenbrunner bezeichnete den Preis als „Plattform für politische Aufklärung durch Literatur“ und unterstrich die Bedeutung solcher Werke für die demokratische Debatte.

In seiner Dankesrede betonte Greß, dass die prekären Arbeitsbedingungen der Plattform-Ökonomie nicht nur Löhne und Rechte betreffen, sondern auch „alles, was den Menschen jenseits der Arbeit ausmacht“. Sein Appell: Es braucht politische Antworten, die digitale Ausbeutung nicht länger als Randphänomen abtun, sondern als zentrales Problem der heutigen Arbeitswelt begreifen.

Die Preisverleihung wurde von Sonja Kato moderiert. Die Festrede hielt die italienische Autorin Francesca Melandri, die ebenfalls für ihr publizistisches Gesamtwerk ausgezeichnet wurde.

Ein Video der gesamten Veranstaltung ist auf YouTube verfügbar:
Bruno-Kreisky-Preisverleihung für das politische Buch 2024

Autoren Johannes Greß und Nikolaus Dimmel geehrt

Die Verleihung des Bruno-Kreisky-Preises 2024 setzte erneut ein starkes Zeichen für die Bedeutung kritischer und innovativer Publikationen im gesellschaftspolitischen Diskurs. Besonders herausragend war die Ehrung zweier Autoren aus dem ÖGB-Verlag: Johannes Greß und Nikolaus Dimmel. Beide erhielten Anerkennung für ihre wichtigen Beiträge zu aktuellen Debatten rund um Arbeit, Wohnen und soziale Gerechtigkeit.

Sonderpreis für Johannes Greß: „Ausbeutung auf Bestellung“

Buchcover "Ausbeutung auf Bestellung"

Der Wiener Journalist Johannes Greß wird mit dem Sonderpreis „Arbeitswelten ¬ Bildungswelten“ ausgezeichnet. Sein Buch „Ausbeutung auf Bestellung“ (ÖGB Verlag 2024) widmet sich den Schattenseiten der Plattformökonomie und untersucht die Auswirkungen digitaler Arbeitsrealitäten.

Die Jury schreibt:
„Greß beleuchtet in seinem Buch ‘Ausbeutung auf Bestellung‘ (ÖGB Verlag 2024) die blinden Flecken der österreichischen Arbeitswelt und bietet eine eindringliche Analyse moderner Arbeitsrealitäten in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Gegenwart. Greß zeigt auf, wie Plattformökonomien und algorithmische Steuerungen bestehende Arbeitsstrukturen aufbrechen und eine neue Form der Prekarität hervorbringen. Es werden systematisch traditionelle Arbeitsrechte ausgehebelt und eine global verteilte, aber oft sozial marginalisierte Klasse von Arbeitskräften hervorgebracht; nicht irgendwo, sondern vor der eigenen Haustür.“

Nikolaus Dimmel: „Besonders relevant“ für die Wohnungspolitik

Das Buch „Dach über dem Kopf“ von Nikolaus Dimmel erhielt 2024 eine besondere Erwähnung durch die Jury. Das zweitplatzierte Werk der Shortlist wurde als besonders relevant für die aktuellen Debatten der Wohnungspolitik in Deutschland, Österreich und der Schweiz hervorgehoben. Mit tiefgreifender Analyse beleuchtet Dimmel die Herausforderungen und Lösungen für leistbares Wohnen in Zeiten wachsender sozialer und ökologischer Herausforderungen. Der Autor ist eingeladen, als Diskutant an der Podiumsdiskussion im Rahmen der Preisverleihung teilzunehmen.

Ein starkes Zeichen für gesellschaftliche Verantwortung

Als ÖGB-Verlag gratulieren wir herzlich und sind stolz, diese wichtigen Werke veröffentlicht zu haben.

Hier geht´s zu den ausgezeichneten Büchern:
„Ausbeutung auf Bestellung“ von Johannes Greß
„Dach über dem Kopf“ von Nikolaus Dimmel